Ich möchte in Ruhe ein Buch lesen.

Du willst einen Ausflug machen.

Er will zocken und in seinem Zimmer chillen.

Sie möchte mit dem Fahrrad ins Schwimmbad fahren und schwimmen.

Es nervt, dass jeder etwas anderes machen möchte.

Wir sind doch ein Familie und sollten unseren Urlaub zusammen verbringen.

Ihr könnt doch nicht alle etwas anderes und nur jeder für sich etwas machen.

Sie essen jeden Abend zusammen und erzählen sich von ihrem Tag.

 

Wer davon bist du? Wer ist dein Mann? Wer deine Frau? Und wer dein Kind?

Urlaub ist zum Entspannen da. Ja, wenn du das so möchtest. Und dein Mann auch. Und dein Kind.

Nur – was heißt „Entspannen“? Dir ist ganz klar, was es für dich bedeutet. Du kennst dich ja schließlich schon eine Weile und weißt, was dir gut tut und was du im Urlaub so machen möchtest. Ist ja schonmal super. Und dann ist der Urlaub plötzlich überhaupt nicht entspannend, weil genau das passiert, was oben steht?

Ist doch klar: du bist du. Dein Mann ist nicht du. Deine Frau ist nicht du. Dein Kind ist nicht du.

Wusstest du schon, klar… aber hast du dich mal gefragt, was für sie „Entspannung“ bedeutet? Was sie brauchen, um entspannt aus dem Urlaub zu kommen?

Bei uns ist so, wie es oben steht: ich möchte am liebsten am Strand liegen und ein Buch lesen, alles in Ruhe. Mein Mann langweilt sich dabei ohne Ende… Er möchte etwas unternehmen, Neues sehen und Neues erleben. Das brauche ich wiederum überhaupt nicht. Und meine beiden Kinder haben auch jeweils eine ganz andere Vorstellung als ich von „Urlaub“ und „Entspannung“.

Irgendwie ziemlich blöd, denn dann wird wohl einer einen Kompromiss eingehen und zum Wohle der Harmonie zurückstecken. Wer das wohl ist?… Meistens ich. – Und wenn ich als Mutter nicht entspannt bin, sind die anderen auch meistens nicht entspannt… wie blöd ist das denn bitte? Ich schließe mich extra den anderen an, mache das, was sie wollen statt das was ich gerne möchte und dann sind sie unentspannt, weil ich schlechte Laune habe, denn ich bin ja nicht entspannt, weil ich nicht am Strand liege und mein Buch lese. Ahhhh. So gibt es das wohl keinen Urlaub, den wir als Familie genießen können.

Jetzt weißt du allerdings Bescheid. Du weißt, dass „Entspannung“ nicht gleich „Entspannung“ ist. Das ist doch sehr gut. Finde vor eurem Urlaub heraus, was wer genau machen möchte. Was wem gut tut. Dann könnt ihr euch absprechen und Tage festlegen an denen eine Person in Ruhe ihr Buch lesen kann, die anderen chillen oder machen einen Ausflug zu zweit ins Schwimmbad. An anderen Tagen macht ihr alle zusammen eine Unternehmung. Findet das Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen der einzelnen und dem Zusammensein als Familie.

So darf jeder von euch den gemeinsamen Urlaub genießen, sich erholen, entspannen und ihr macht trotzdem etwas gemeinsam als Familie.

 

Ich bin Ariane von Arianes Familiencoaching. Als Erzieherin habe ich viele Jahre mit Kindern im Alter von einem bis sieben Jahren in verschiedenen Kindertagesstätten und deren Eltern gearbeitet. Immer öfter baten mich Eltern, ihnen “einen Tipp” für den Alltag Zuhause zu geben. So habe ich bemerkt, dass Eltern unsicherer werden im Umgang mit ihrem Kind, weniger auf ihre eigenen Instinkte hörten und außer den Erzieherinnen ihres Kindes kaum einen adäquaten Ansprechpartner hatten. Dies habe ich auch innerhalb meiner Familie gemerkt. Mittlerweile bin ich neunfache Tante und auch hier wurde ich immer häufiger um Rat gefragt oder ob das Verhalten des Kindes “normal” sei. In diesem privaten Umfeld konnte ich gut unterstützen, doch bei den Familien in meiner Kita ging das leider nicht. Das hat mich mehr und mehr unzufrieden gemacht, denn sehr gerne hätte ich die Familien in ihrem Leben so unterstützt, wie sie es gerade brauchten. Ich bin zweifache Mutter und in einigen Situationen mit meinen Jungs hätte ich mir Unterstützung gewünscht – ein warmes Wort, Verständnis, Mut. Als Familiencoach kann ich jetzt den Eltern diese Beratung, Unterstützung und Begleitung geben.